Niederlande und Ceará unterzeichnen Partnerschaft zur Förderung von grünem Wasserstoff
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Unterzeichnung eines Green Port Agreements zwischen den Häfen von Rotterdam, Pecém (CE), Paranaguá (PR) und Rio Grande (RS) für die Entwicklung der Elektrolyse-Wasserstoffproduktion
RIO – Die Niederlande und die Regierung von Ceará unterzeichneten am Mittwoch (5.10.) ein Abkommen über die Schaffung des Grünen Wasserstoffkorridors zwischen dem Hafen von Pecém und dem Hafen von Rotterdam. Der niederländische Hafen hält einen Anteil von 30% an dem Komplex in Ceará.
Der Hafen von Rotterdam hat außerdem eine Green Ports Partnership mit Pecém und den Häfen von Paranaguá (PR) und Rio Grande (RS) für die Entwicklung einer grünen Wasserstoffproduktion unterzeichnet.
“Die Niederlande sind traditionell ein Tor zu ganz Europa. Rotterdam und Pecém können nun zu Recht behaupten, das Tor zu grünem Wasserstoff nach Europa voranzutreiben. Brasilien bietet eine außergewöhnliche Chance für diesen Sektor”, sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte bei einem Besuch in Ceará.
“Wir legen den Grundstein für die Zukunft der grünen, wasserstoffbasierten Wirtschaft, eine Zukunft, in der die Häfen eine Schlüsselrolle spielen werden”, fügte er hinzu.
Für den Gouverneur von Ceará, Elmano de Freitas (PT), ist die Partnerschaft wichtig, um die Energiewende weltweit umzusetzen.
Im Green Hydrogen Hub des Pecém Komplexes befinden sich bereits Dutzende von Projekten zur Produktion das Energieträgers im Stadium der Machbarkeitsstudie.
“Die Welt braucht eine Dekarbonisierung (…) Es wird ein Korridor entstehen, der unsere Bereitschaft zum Ausdruck bringt, der Menschheit bei der Dekarbonisierung ihrer Wirtschaft zu helfen”, sagte der Gouverneur.
Ein Schlüsselfaktor für die Beschleunigung der Entwicklung des Wasserstoffzentrums wird die Unterzeichnung von Verträgen mit sicherer Nachfrage sein, erklärt der Vizepräsident des Pecém Komplexes, Fábio Grandchamp.
“Das Anliegen, das ich dieser hier anwesenden hochrangigen Delegation heute mit auf den Weg geben möchte ist, Verbraucher zu ermutigen, Kaufverträge abzuschließen. Dies wird einen Dominoeffekt auslösen, der die Projekte noch schneller in Gang bringen wird”, sagte er.
Eine garantierte Nachfrage würde es ermöglichen, dass grüner Wasserstoff noch im Jahr 2026 nach Europa gelangt, so Grandchamp. Schon heute wird angestrebt, dass bis 2030 25% des vom Rotterdamer Hafen importierten grünen Wasserstoffs, d.h. 1 Million Tonnen, aus Pecém kommen.
Drehscheibe für den Export
Fortescue, AES Brasil, Casa dos Ventos, EDP und Nexway haben sich ebenfalls an der Schaffung des Korridors beteiligt. Alle Unternehmen haben Projekte in Pecém in der Entwicklung.
Das australische Unternehmen Fortescue hat bekannt gegeben, dass es in Pecém im Jahr 2026 die erste Produktion mit 5.000 Tonnen Ammoniak pro Tag anstrebt. Das Wasserstoffwerk wird eine Fläche von 120 Hektar am Hafenkomplex einnehmen.
Fortescue hat bereits eine Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt und wartet nun auf die finale Investitionsentscheidung für das Projekt.
Der Geschäftsführer von Fortescue in Brasilien, Luis Viga, hob die Bedeutung der Zertifizierung für die Förderung des Marktes für sauberen Wasserstoff hervor.
“Es ist sehr wichtig, dass grüner Wasserstoff durch die Zertifizierung preislich konkurrenzfähiger wird”, so Viga.
Der Geschäftsführer der niederländischen Transhydrogen Alliance, Paul Baan, hob die Partnerschaft mit den brasilianischen Unternehmen Casa dos Ventos und Comerc hervor, die grünen Wasserstoff in Form von Ammoniak in Pecém produzieren und nach Rotterdam exportieren wollen.
Ihm zufolge wird die Produktionsanlage eine Fläche von 60 Hektar einnehmen und verfügt bereits über eine Umweltgenehmigung.
“Wir werden dieses Vorhaben in vier verschiedenen Phasen umsetzen und verfolgen das Ziel, im Jahr 2032 über 22,4 GW und 2,2 Millionen Tonnen Ammoniak Kapazität geschaffen zu haben”, betonte der Geschäftsführer Baan.
Aus Sicht von Francisco Habib, Technischer Dirketor von Casa dos Ventos, dürfte das Projekt 2026 in Betrieb gehen.
“Wir hoffen, im Jahr 2026 oder spätestens 2027 das erste Molekül zu haben, mit Export nach Rotterdam als unser Hauptziel.”
Niederländische Dekarbonisierung
Jacqueline Vaessen, Präsidentin von Top Sector Chemistry, ist der Ansicht, dass der Import von grünem Wasserstoff eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der niederländischen Wirtschaft spielen wird, zusätzlich zur Versorgung Deutschlands und anderer europäischer Märkte.
Top Sector Chemistry ist für die Umsetzung der sektoralen Innovationspolitik in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Ministerium für Wirtschaft und Klima zuständig.
Die niederländische Regierung will die Emissionen bis 2030 um 55% und bis 2050 auf Null reduzieren. Kürzlich hat das Land den Entwurf des Klimafonds für 2024 veröffentlicht, der 28,1 Milliarden Euro für Klimaausgaben im Land bis 2030 vorsieht.
Davon sind 7,5 Milliarden Euro für die Entwicklung der grünen Wasserstoffindustrie bestimmt, darunter 300 Millionen Euro für den Import dieses Energieträgers – was Projekte für grünen Wasserstoff im Hafen von Pecém in Ceará begünstigen könnte.
Autor: Gabriel Chiappini
Quelle: EBPR